"Trainer Talk Tennis"

Was macht eine gute Tennistechnik aus?

Was macht eine gute Tennistechnik aus? Was sind Unterschiede zwischen Profis, Mittelklassespielern und Anfängern? Was sind zugrundeliegende biomechanische Prinzipien?


Diese Fragen wurden im Rahmen der ersten "Trainer Talk Tennis"-Veranstaltung am 17.03.2019 in gemütlicher Atmosphäre beim Grunewald TC von insgesamt 10 Berliner Tennistrainern, einem Fitnesstrainer sowie einem Physiotherapeuten / Osteopaten diskutiert. Ausgangspunkt für die Diskussionen waren zunächst einmal die von den Teilnehmern beobachteten Unterschiede in den Bewegungsabläufen zwischen Anfängern, Mittelklassespielern und Profis. 


Die Beobachtungen wurden dann zum Teil im Rahmen der Präsentation des Courtfighter-Trainerteams, zum Teil im Rahmen der anschließenden Gruppendiskussionen aufgegriffen, analysiert und biomechanisch hinterfragt. Ergebnis des Austausches waren schließlich konkrete Beschreibungen der korrekten Bewegungsabläufe für

  • die Vorhand
  • die einhändige Rückhand
  • die beidhändige Rückhand
  • den Aufschlag

aus Sicht der anwesenden Trainer sowie Fragen und offene Diskussionspunkte. Den Abschluss der Veranstaltung bildete dann ein Austausch auf dem Tennisplatz zu Übungsformen und Impulsen zur Vermittlung der Schlagtechniken.  

Impressionen

Ergebnisse des Tages

UNSERE BEOBACHTUNGEN: Die erste Fragestellung des Tages lautete "Welche Unterschiede im Bewegungsablauf bzw. im Resultat lassen sich zwischen Spielern mit sehr guter (Profi), mittlerer (Mid-Level) und schlechter Technik (Anfänger) beobachten?". 

DIE COURTFIGHTERS-PRÄSENTATION: Als Ausgangspunkt für die späteren Diskussionen der konkreten Bewegungsabläufe stellte das Courtfighter-Trainerteam die Ergebnisse ihrer Recherchen der letzten 2 Jahre gemeinsam mit Physiotherapeut und Osteopath Nico Fleischfresser vor. Basierend auf konkreten Trainings- und Matchbeobachtungen leitete das Team für sich das "Prinzip der federnden Masse" als ein Basisprinzip für eine gute Schlagtechnik ab. Die grundlegende Fragestellung hinter dem Prinzip lautet: 

"Wie müssen die am Schlag beteiligten Gelenke / Gelenksysteme (Schulter, Schulterblatt, Halswirbelsäule, Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule, Hüfte) ausgerichtet sein, um den Druck des Balles im Treffpunkt optimal abfedern zu können?"

DIE TECHNIKBEOBACHTUNGSBÖGEN  Im Rahmen von Gruppendiskussionen legten die Teilnehmer ihre Sichtweisen auf die vier Schläge Vorhand, Aufschlag, einhändige Rückhand und beidhändige Rückhand übereinander und diskutierten sie (teilweise kontrovers). Die Ergebnisse der Diskussionen waren konkrete Beschreibungen der unterschiedlichen Phasen der genannten Schläge anhand eines Technikbeobachtungsbogens.

OFFENE FRAGEN:
  • Wie schult man die Tennistechnik methodisch?
    • Grundlagen des Lernens im Gehirn
    • Rhythmusorientiertes Techniktraining ("Inner Game of Tennis")
    • Treffpunktorientierte Technikvermittlung
    • Technikvermittlung durch Differenzierung
    • Rotationsorientiertes Techniktraining
    • Manipulation der Körperstatik durch (einseitiges) Krafttraining
    • 5-Höhen-Prinzip ("Bollettieri")
    • ...
  • Welche Griffhaltung empfiehlt sich für welchen Schlag?
  • Wann sollte die Griffhaltung korrigiert werden?
  • Ist es bei der Vermittlung der Schlagtechnik der Grundschläge wichtig, auf die offene oder geschlossen Fußstellung zu achten?
    • Ist die offene Stellung bei der Vorhand zu bevorzugen?
    • Ist die geschlossen Stellung bei der Rückhand zu bevorzugen?
    • Sollte man die Wahl der Stellung dem Spieler überlassen?
  • Welche Vor- bzw. Nachteile hat das Nachziehen des Fußes beim Aufschlag?
  • Wann sollte man es korrigieren?
  • Was macht der Nicht-Schlagarm beim Ausschwung nach dem Aufschlag? (Stich vs. Thiem)
  • Erfolgt bei der einhändigen Rückhand auch eine Hüftrotation?
    • Rotation nach vorne bis kurz vor dem Treffpunkt
    • Entgegengesetzte Rotation danach